9 Finanzprodukte, von denen du die Finger lassen solltest 

Die Finanzbranche ist definitiv nicht die Unkreativste. Aus diesem Grund ist die Produktvielfalt da draußen auch immens groß. Sicher auch aus Eigeninteresse, denn wenn es alles so einfach wäre, dann bräuchte man ja keine sogenannten Experten mehr, die einem durch das Finanz-Wirrwarr helfen.

Daher werden immer wieder schöne, neue Produkte herausgebracht, die toll klingen, Großes versprechen und vor allem noch mehr Cash in die eigene Tasche der Anbieter leiten.
Das soll nun nicht total negativ klingen, es gibt auch eine Vielzahl von tollen Innovationen, die vielen Menschen helfen, günstiger oder sicherer sind.
Aber die große Mehrheit der Produkte sind maximal für Einzelfälle hilfreich und machen meistens nur die Anbieter reich.

Hier sind 9 Finanzprodukte, von denen du besser die Finger lassen solltest:


1. Kapitalbildende Lebensversicherungen

Es gibt wahrscheinlich kein anderes Land auf der Welt, in dem pro Kopf gerechnet mehr kapitalbildende Lebensversicherungen vorhanden sind als in Deutschland. Darauf sollten wir allerdings nicht stolz sein, denn dieses Finanzprodukt ist:

  • renditeschwach
  • eine wenig sinnvolle Kombination zweier verschiedener Finanzprodukte (Risiko Lebensversicherung und ein Wertpapiersparplan auf Aktien und Anliehen)
Wenn du nur den Todesfallschutz einer Risiko-Lebensversicherung brauchst, dann kannst du diese auch zu einem Bruchteil des Beitrags abschließen. Zudem wäre sie losgelöst viel einfacher zu kündigen. Und der Wertpapiersparplan ist in der Regel die schlechtere Alternative zu ETFs, selbst inklusive Steuervorteilen.

2. Aktiv gemanagte Rentenfonds

Aktiv gemanagte Rentenfonds sind Investmentfonds, die auf Anleihen und festverzinsliche Wertpapiere als Hauptanlageklasse setzen und von Fondsmanagern aktiv verwaltet werden. Aus diesen 2 Gründen solltest du aktiv gemanagte Rentenfonds meiden:

  1. die Under-Performance von aktiv gemanagten Fonds gegenüber einem ETFS ist bei Anleihen tendenziell nochmal höher als bei Aktien
  2. Du kannst dir dieses Portfolio nach derselben Struktur und zu deutlich (!!!) geringeren Kosten ganz einfach selbst nachbauen
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3. Mischfonds

Eine Regel lautet, dass fast immer wenn es sich bei einem Investment um eine Kombination aus zwei oder mehreren Produkten handelt, für den Konsumenten am Ende etwas Schlechteres herauskommt. So auch in diesem Fall.

Bei der zumeist unklaren Anlagestrategie dieser Fonds kann man in der Regel sinnvollerweise lieber die Produkte selbst abbilden.
Die historischen Daten dieser Fondskategorie sind offen gestanden eine absolute Katastrophe.

Verglichen mit einem stupiden 50:50 in Aktien- und Anleihen-ETFs schnitten die Fonds immer(!) schlechter ab – und das bei höheren Kosten.

4. Geschlossene Fonds

Geschlossene Fonds sammeln Kapital von Anlegern ein, um in spezifische Vermögenswerte oder Projekte zu investieren, bspw. Zur Finanzierung von Immobilien, Schiffen, Windfarmen etc. 
Sie zeichnen sich aus durch:

  • Extrem hohe offene und versteckte Kosten
  • Mangelende Liquidität
  • Hohe Rechts- und Haftungsrisiken
  • Klumpenrisiko

Obwohl sie potenziell attraktive Renditen bieten können, sollten Anleger ihre spezifischen Risiken und steuerlichen Auswirkungen sorgfältig abwägen und sicherstellen, dass sie die langfristige Verpflichtung und das Anlageziel des geschlossenen Fonds verstehen, bevor sie investieren.

5. Offene Immobilienfonds

Leider immer noch bei vielen meiner Teilnehmerinnen im Portfolio, wenn sie zu mir kommen und dabei ein komplett überholtes und risikounehrliches Finanzprodukt. Das wird nur noch von Leuten empfohlen, die wirklich keine Ahnung haben.
Hier ein paar der unzähligen Gründe gegen dieses Produkt: 

  • Die historischen Renditen liegen deutlich unter denen von Immobilien-Aktien-ETFs
  • Das wahre Risiko ist nicht einschätzbar (die Bewertung erfolgt durch die Gesellschaft selbst)
  • Die angeblich niedrige Korrelation zum Aktienmarkt basiert auf geglätteten Immobilienpreisen und ist somit haltlos
  • Deutlich höhere Kosten als bei Immobilien-Aktien-ETFs

6. Dachfonds

Ein Dachfonds ist ein Investmentfonds, der in andere Investmentfonds investiert oder auch das Märchen, den Anlegern die besten Fonds unter einem Dach zusammenzustellen. 

„Dachfonds sind ein Krebs in der Welt institutioneller Investoren. Sie fördern und produzieren ignorantes Kapital.“
David Swensen

Denn wenn du in ein solches Produkt investierst, dann akzeptierst du doppelt so hohe Kosten. Zum einen für die Verwaltung eines Dachfonds, dessen Picking-Fähigkeiten zu bezweifeln sind und dann nochmal für die ebenfalls schlechter performenden aktiven Fonds.

7. Themenfonds

Themenfonds sind spezialisierte Investmentfonds, die in Unternehmen oder Vermögenswerte investieren, die einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Branche zugeordnet sind. Meistens werden diese in den Medien gehyped und verschwinden dann genauso schnell wie sie gekommen sind.

Aus langfristiger Sicht fragwürdig, denn was grade hip ist, ist selten auf Dauer der Renner.

8. Schneeball- und Pyramidensysteme

Schneeballsysteme und Pyramidensysteme versprechen oft schnellen Reichtum, indem sie Investoren dazu ermutigen, Geld in das System zu stecken und neue Mitglieder zu werben. Sie sind illegal, hochrisikoreich und betrügerisch. 

Gerade in der Welt der Kryptowährungen sind diese Systeme sehr verbreitet. Sie versprechen absurd hohe Renditen und finanzieren diese aus den Einzahlungen neuer Investoren. Kommen keine neuen Investoren dazu, bricht das System zusammen und führt meistens zum Total-Verlust der Teilnehmer.

9. Zertifikate

Zertifikate sind Finanzinstrumente, die von Banken und Finanzinstituten ausgegeben werden und die die Entwicklung eines bestimmten Basiswerts wie einer Aktie, eines Index, eines Rohstoffpreis oder einer Währung nachbilden. Es gibt mehr als eine Million unterschiedlich konzipierter Finanzprodukte, die unter die Kategorie der Zertifikate fallen und in Deutschland erhältlich sind. Über 90% davon werden an Privatanleger verkauft. Aus diversen Gründen solltest du davon die Finger lassen:

  • Zertifikate sind rechtlich gesehen Bankschuldverschreibungen (denke an Lehman Brothers)
  • Die meisten sind extrem intransparent
  • Die eigentlichen Kosten liegen deutlich über denen im Fact Sheet
  • Die Historie ist nebulös, weil die Banken keine Daten ausgeben


Deine Meinung und Erfahrung ist gefragt

Lass mich in den Kommentaren anschließend gerne wissen, was du davon hältst, ob und wenn ja welches der Produkte du tatsächlich im Portfolio hast und wie zufrieden du damit bist.

Falls du darüber hinaus noch weitere Finanzprodukte kennst, die man lieber meiden sollte, teile die super gerne in den Kommentaren. 


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